Dramatische Zunahme der Pestizidbelastung in unserer Natur

50 % der Wildbienen stehen auf der Roten Liste

Wie einer Mitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu entnehmen ist, gibt es eine neue Studie über die Pestizidbelastung in unserer Natur. Die Ergebnisse dieser Studie des internalen Netzwerkes WECF (Women gengage for a common future) sind erschreckend: Bei allen 15 untersuchten Naturschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden im Boden und in der Vegetation Pestizidrückstände gefunden.

Ein Drittel der nachgewiesenen Mittel sind in Deutschland nicht einmal mehr zugelassen! Die untersuchten Standorte gehören teilweise zu den Naturschutzgebieten, in denen InsektenforscherInnen aus Krefeld im Jahr 2017 einen Rückgang der Insektenbiomasse von Fluginsekten um etwa 76 Prozent feststellten. Daher ist die Annahme naheliegen dass die Pestizidrückstände erheblich zum Insektensterben beitragen.
Das ist alarmierend, denn bereits 50 % der knapp 600 Wildbienenarten stehen mittlerweile auf der Roten Liste. Wer das Artensterben stoppen will, muss den weiteren Verlust an Lebensräumen und vor allem den übermäßigen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln stoppen.

Die DUH erklärt, Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner blockiere seit Jahren wirksame Maßnahmen zum Schutz der Insekten. „Obwohl sie wiederholt betont, dass bienengefährliche Wirkstoffe vom Markt genommen werden müssen, umgeht Deutschland das EU-weite Verbot von für Bienen und andere Bestäuber besonders gefährlichen Neonikotinoiden immer wieder durch so genannte “Notfallzulassungen“, so die DHU..

 
Das im September 2019 vom Kabinett beschlossene Insektenschutzgesetz und die Pflanzenschutzverordnung „wurden von Frau Klöckner bis ins Jahr 2021 verschleppt“. (DUH).
Die neuen Regelungen müssten nach Auffassung der DUH so klar sein, dass Agrargifte konsequent schrittweise reduziert werden. Es müsse z. B. ein Ende haben mit Ausnahmeregelungen für die Anwendung von Glyphosat in Schutzgebieten.

Wir werden sehen!

Text: Silvia Rzadkowski/ K. N.; Fotos: Silvia Rzadkowski

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