Was hat der Weltzugvogeltag des letzten Samstags mit den „Emscher-Auen“ zu tun

Hochwasserrückhaltebecken dient als Rastplatz für Zugvögelund als neue Heimat für Planzen und Tiere

Am letzten Samstag war u.a. auch der Weltzugvogeltag. Anlass für die Emschergenossenschaft (EG), auf den ökologischen Umbau der Emscherregion und dabei insbesondere auf die „Emscher-Auen“ hinzuweisen.
Jahrzehntelang wurden die Flächen entlang der Emscher für Besiedlung, Landwirtschaft und Industrie nutzbar gemacht. Tieren und Pflanzen wurden ihre Lebensräume genommen und ganze Ökosysteme zerstört. Im Zuge der Renaturierung des Flusses wurden an vielen Stellen jedoch wieder neue Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen und die einstige Auenlandschaft konnte teilweise wiederhergestellt werden.

Gerade am Hochwasserrückhaltebecken “Emscher-Auen” kann diese Entwicklung beobachtet werden. Eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen haben rund um das Becken ein neues Zuhause gefunden und sogar Zugvögel lassen sich dort nieder, wenn sie aus ihren Winterquartieren zurück in die Brutgebiete ziehen.

„Es freut uns sehr, dass wir im Zuge unserer besonderen ökologischen Gestaltung gleichzeitig einen Beitrag für die Artenvielfalt leisten können“, sagt Guido Petrak von der Betriebsabteilung der Emschergenossenschaft. Zusätzlich wird das Angebot besonders von Zugvögeln auf ihrem oft mehrere tausend Kilometer langen Zug als Rastplatz angenommen. „Zu den bemerkenswertesten Arten der letzten Wochen gehörten Watvögel wie Dunkler Wasserläufer, Rotschenkel oder Bruchwasserläufer, aber auch Singvögel wie Blaukehlchen und Schilfrohrsänger“, erzählt Dr. Erich Kretzschmar vom NABU Dotmund. „Aktuell kann man sogar einen Stelzenläufer beobachten, der kommt allerdings normalerweise im Mittelmeerraum vor.“

Hochwasserrückhaltebecken “Emscher-Auen”

Der Grünschenkel macht Rast am Hochwasserrückhaltebecken.

Seit 2011 baut die Emschergenossenschaft auf den Stadtgebieten in Mengede und Ickern das größte Hochwasserrückhaltebecken in der Emscher-Region. Aktuell befindet sich das Becken im sogenannten Zwischenzustand – solange bis die Emscher in diesem Jahr abwasserfrei wird. Auf einer Fläche von ungefähr 46 Fußballfeldern (33 ha) können in vier separaten Becken im aktuellen Zustand 0,9 Millionen Kubikmeter zurückgehalten werden. Im vollendeten Zustand wird das Rückhaltevermögen auf 1,1 Mio. Kubikmeter erhöht

Biodiversitätsinitiative an Emscher und Lippe
Dem weltweiten Rückgang der Artenvielfalt wollen die sondergesetzlichen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) entgegenwirken und die Biodiversität an Gewässern und auf verbandseigenen Anlagen weiter stärken. Insgesamt hat sich beispielsweise im Zuge der ökologischen Verbesserung der Emscher seit rund 30 Jahren die Artenzahl gewässerlebender wirbelloser Tiere im Emscher-Gebiet etwa verdreifacht.
Die Artenvielfalt wird außerdem indirekt auch durch die Verbesserung der Wasserqualität, d. h. die Ertüchtigung der Reinigungsleistung der Klär- und Regenwasserbehandlungsanlagen durch EGLV, gefördert.

Quelle: EG;
Fotos: r.o. Jörg Sabrowski, EG; r.u. Guido Bennen, NABU Dortmund; li.o. und li. u: Silvia Rzadkowski MIT
Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

Kommentare sind geschlossen.