Deutsche Umwelthilfe verleiht Goldenen Geier 2021 für die „Dreisteste Umweltlüge des Jahres“ an Energiekonzern RWE

Rund 25.000 Verbraucherinnen und Verbraucher haben online abgestimmt: RWE mit großem Abstand
zum dreistesten Umweltlügner gewählt

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verleiht in diesem Jahr den „Goldenen Geier“ an den Energiekonzern RWE. Die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz hat den Schmähpreis am Mittwochj dieser Woche an einen Vertreter des Unternehmens am Firmensitz in Essen überreicht.  

Rund 25.000 VerbraucherInnen haben mitgemacht und online über die “dreisteste Umweltlüge des Jahres” abgestimmt. Der Grund: In der Begründung der DUH heißt es: „Mit ‚Schon heute ist der größte Teil unseres Kerngeschäfts grüner Strom’  und ähnlichen Sprüchen wirbt das Unternehmen in Imagefilmen, auf Plakaten und in Internet-Kampagnen aktuell für sich und seinen Strom. Die Wirklichkeit sieht allerdings ganz anders aus: 2020 lag der tatsächliche Anteil Erneuerbarer Energien bei der Energieerzeugung des Konzerns bei lediglich 20,2 Prozent und damit nicht nur weit hinter dem eigenen Versprechen, sondern auch weit hinter dem deutschen Strommix (2020: rund 46 Prozent). RWE ist damit einer der größten CO2-Verursacher Europas.“

„Umweltlügen und Greenwashing werden ein immer größeres und wichtigeres Thema. Es bewegt die Menschen, regt sie auf, wie man auch an der Rekordzahl von 2000 Nominierungen für den diesjährigen „Goldenen Geier“ gesehen hat. Immer mehr Firmen werben für sich oder ihre Produkte mit einem grünen Versprechen, die sich bei genauerem Hinsehen als Schwindel entpuppen. Und das dreisteste Beispiel dafür war 2021 nach Ansicht der Verbraucherinnen und Verbraucher RWE. Der Konzern erwirtschaftet jährlich Milliarden Euro mit Kohlekraft und zockt alle Menschen ab, die mehr Klimaschutz wollen und den Umweltlügen Glauben schenken“, so Barbara Metz.

RWE hat die Abstimmung mit großem Vorsprung gewonnen (44 Prozent der Stimmen). Auf den weiteren Plätzen folgen:

  • Nespresso für ihre umweltschädlichen Einweg-Kaffeekapseln (20 Prozent)
  • Die Firma Tetra Pak, die umweltbelastende Einweg-Getränkeverpackungen als besonders nachhaltig bewirbt (17 Prozent)
  • BMW Motorräder für ihre extreme Lärmbelastung (11 Prozent)
  • Die Pflegeserie „Nature Box“ von Henkel und Schwarzkopf, die damit beworben wird, dass deren Einweg-Plastikverpackungen aus „Social Plastic“ bestehen (8 Prozent)

Die DUH fordert von allen nominierten Unternehmen, ihre Firmenpolitik zu ändern und auf wirklich nachhaltige Produkte und Verfahren umzustellen. Gegenüber RWE startet die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation eine Protestmail-Aktion. Alle Bürgerinnen und Bürger, die etwas gegen das Greenwashing des Konzerns unternehmen möchten, können sich beteiligen und unter www.duh.de/GoldenerGeier eine Protestmail schicken. So soll der Druck auf RWE weiter erhöht werden.

Zusätzliche Infos unter:  www.duh.de

Hintergrund:
Die DUH ruft mit dem Goldenen Geier Verbraucherinnen und Verbraucher zum gemeinsamen Kampf gegen Greenwashing auf. Jede/e hatte die Möglichkeit, Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen zu nominieren, die Klima- oder Umweltfreundlichkeit versprechen, in Wahrheit aber Umweltsünder sind. Im Anschluss konnten alle Internetnutzerinnen und Nutzer über die fünf Finalkandidaten abstimmen, um die dreisteste Umweltlüge des Jahres zu bestimmen. Ziel des Schmähpreises ist es, auf die Problematik von Greenwashing im Allgemeinen aufmerksam zu machen, Verbraucherinnen und Verbraucher zu warnen und auch ganz konkret Produkte zu enttarnen, mit denen Menschen getäuscht werden. Letztendlich sollen Unternehmen dazu bewegt werden, ehrliche und ökologische Produkte auf den Markt zu bringen.

Quelle und Fotos: DHU

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