Heimatverein Mengede hat jetzt ein eigenes Zuhause

Vereinsvorsitzender Hans-Ulrich Peuser erhält von Dr. Hans-Adolf Plutta die “Schlüsselgewalt” über das Heimathaus. Foto (c) Diethelm Textoris

Das Heimathaus in der Williburgstraße 27 geht in das Eigentum des Heimatvereins über

Zu seinem 20-jährigen Bestehen in diesem Jahr macht der Heimatverein Mengede sich selbst ein Jubiläumsgeschenk. Waren die Räumlichkeiten des Heimathauses am Widum bisher lediglich angemietet, so konnte der Verein in diesen Tagen das Gebäude von den bisherigen Eigentümern Karolina und Hans-Adolf Plutta käuflich erwerben und die Eigentumsübertragung vom Notar beurkunden und ins Grundbuch eintragen lassen. Mit einem coronabedingt klein gehaltenen Sektempfang mit dem Vorstand wurde dieses Ereignis am Samstag, 19.02.2022, gebührend gewürdigt.„Damit hat sich der Heimatverein Mengede für immer ein Zuhause geschaffen“ stellte der Verkäufer Dr. Plutta fest. Dass sich für ihn auch ein Wehmutsgefühl bei der endgültigen Trennung von dem Objekt einstellte, gibt er unumwunden zu. Schließlich ist es kein seelenloses Wohngebäude, sondern ein altehrwürdiges, denkmalgeschütztes Haus, das die Eigentümerfamilie veräußert hat. „Aber die Entwicklung der letzten Jahre mit dem finanziellen Engagement des Heimatvereins, der Akquise von Fördergeldern und dem Einsatz der ehrenamtlichen Helfer ließ gar keine andere Entwicklung zu.“ Der Erwerb des Heimathauses sei damit die logische Fortsetzung und Vollendung dieser zahlreichen Ereignisse gewesen, so Plutta.

Feierliche Übergabe des Heimathauses am Widum an den Vereinsvorstand. Foto (c) Diethelm Textoris

Diese Entwicklung war nicht vorauszusehen. Als die Familie Plutta das Haus der ehemaligen Gaststätte Ellinghaus erwarb, war die Motivation der Kauf eines Anlageobjektes zur Altersabsicherung. Schon bald meldeten sich die unterschiedlichsten Mietinteressanten, u.a. eine christliche Sekte, die im Schatten der altehrwürdigen St. Remigius Kirche eigene Gottesdienste abhalten wollte. Plutta entschied sich für den Heimatverein, der sein Interesse bekundet hatte. Nach der Initiative des damaligen Vorsitzenden Paul Gausepohl, der die Zeit nach 10 Jahren für gekommen hielt, die Keimzelle des Vereins im Untergeschoss des ehemaligen Hotels „Deutsches Haus“ in der Straße „Am Amtshaus“ zu verlassen, vermietete er die Räume im Erdgeschoss des alten Wirtshauses im Februar 2012 an den Heimatverein. Nach zunächst schleppendem Beginn nahm die Restaurierung, noch unter Gausepohls Regie, in notwendiger Weise steter Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde, langsam Fahrt auf. „Dank der Dynamik des dann folgenden Vorsitzenden Hans-Ulrich Peuser wurde schon bald bei der Renovierung der Turbo-Gang angeschmissen“, so Plutta. „Zahlreiche Ehrenamtler machten aus den beiden ehemaligen Stuben der Gaststätte in unzähligen Arbeitsstunden richtig einladende, gemütliche Räume.“ Auch danach habe man die Hände nicht in den Schoß gelegt. Ein Beispiel dafür sei die ständige Modernisierung der Technik, die nicht nur Übertragungen in den Nebenraum, sondern inzwischen auch online Übertragungen ins weltweite Netz ermögliche.  

Mit einem Sektempfang wurde die Eigentumsübertragung gefeiert. Foto (c) Diethelm Textoris.

Der Vereinsvorsitzende Peuser zeigte sich glücklich über und stolz auf den Erwerb des Heimathauses: „Ich kenne keinen Heimatverein im nahen und weiten Umkreis, der über ein eigenes Domizil verfügt. Entweder sind die Räume gemietet oder sie werden, wie z. B. in Waltrop, von den Kommunen günstig bis kostenlos zur Verfügung gestellt. Bedenken, dass der Verein sich finanziell übernimmt, kann er ausräumen: „Wir konnten das Objekt günstig erwerben, weil die Familie Plutta es uns trotz gestiegener Immobilienpreise zu exakt dem gleichen Preis überlassen hat, den sie vor Jahren selbst bezahlte. Zudem sind die beiden Wohnungen im Haus langfristig vermietet. Mit den Mieteinnahmen können wir die Zinsaufwendungen und die Tilgung bestreiten.“ Damit die Aussage von Dr. Plutta, dass der Heimatverein für immer dieses Zuhause behält, auch in Zukunft zutrifft, wird augenblicklich an einer Satzungsänderung gearbeitet. Die soll festlegen, dass das Haus auch von nachfolgenden Generationen nur im äußersten Notfall und nur mit einer qualifizierten Mehrheit mit hohem Quorum veräußert werden kann. Das hat die juristische Person Heimatverein somit sogar den natürlichen Personen voraus. Während der Mensch erst nach seinem Tode eine zumindest langjährige Bleibe auf dem Friedhof erhält, bekommt der durch seine vielen Aktivitäten quicklebendige Heimatverein sein immer währendes Zuhause bereits zu Lebzeiten.   

 

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