Mengeder Ortskernsanierung abgeschlossen

Amt für Stadterneuerung zieht positive Bilanz

Am vergangenen Freitag hatte Mengede hohen Besuch. VertreterInnen des Amtes für Stadterneuerung, des Tiefbauamtes und des Grünflächenamtes waren gekommen, um ein Projekt zu würdigen, das bereits im Mai 2003 vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen wurde  und fortan die Entwicklung des Ortskerns von Mengede  als „Stadterneuerung Ortskern Mengede begleitete.

Mit der Neugestaltung der Mengeder Straße ist das Projekt als erfolgreich abgeschlossen erklärt worden. Ob das lediglich die Sichtweise der beteiligten Ämter ist und die politischen Akteure hier in Mengede eine ganz andere Sicht der Dinge haben, wird sich auf der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mengede am 16.3. zeigen.

Aus Anlass dieses „erfolgreichen Abschlusses“  hatten sich die Vertreter der beteiligten Ämter mit Bezirksbürgermeister Kunstmann und der örtlichen Presse zu einem Rundgang getroffen, bei dem wesentliche Teile des Maßnahmenkatalogs in Augenschein genommen wurden.

Zur Erinnerung – immerhin sind seit dem ersten Beschluss des Rates aus dem Jahr 2003 knapp 20 Jahre vergangen – welche Überlegungen damals eine Rolle gespielt haben. Dazu schreibt die Verwaltung: 

Im Kern beinhaltet das Konzept einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, um städtebauliche Missstände und Defizite im Ortskern zu beseitigen. Gleichzeitig sollten die vorhandenen Qualitäten berücksichtigt und weiterentwickelt werden. Und Qualitäten hat der Ortskern Mengede einige zu bieten: gut erhaltene Baustrukturen, reizvolle Stadträume wie den Marktplatz, geschichtliche Zeugnisse wie Amtshaus und Saalbau, einen umfangreichen Bestand an Großbäumen und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Das sind insgesamt gute Voraussetzungen dafür, einen attraktiven und lebendigen Ortskern zu schaffen. Das städtebauliche Ziel richtete sich daher im Wesentlichen darauf, diese Qualitäten zu stärken, wieder sichtbar zu machen und besser miteinander zu verbinden.
Zur besseren Umsetzung der geplanten Maßnahmen und als Grundlage für die Akquise von Städtebaufördermitteln wurde 2008 das Sanierungsgebiet „Stadterneuerung Ortskern Mengede“ festgelegt.
Das Ziel der Stadterneuerung war es, den Ortskern Mengede in seiner Funktion als Versorgungszentrum, als Ort des kulturellen Austauschs und der Begegnung und nicht zuletzt als Wohn- und Gewerbestandort zukunftsfähig zu machen. Dies ist gelungen – gemeinsam mit anderen Ämtern wie dem Tiefbauamt und dem Grünflächenamt. Von 2011 bis 2021 wurden insgesamt 9 Maßnahmen sowie 31 Fassadengestaltungen privater Eigentümer*innen umgesetzt:

· Neugestaltung des Fußgängertunnels im Bahnhof Mengede (2011)
 
· Neugestaltung der Straßen „Siegburgstraße“ und „Am Amtshaus“ in zwei Bauabschnitten (2011 – 2014)
· Spielpunkt „Spinne“ im Park am Amtshaus (2014)
· Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Rigwinstraße und Dönnstraße mit Spielpunkt (2015)
 
· Neugestaltung des Busbahnhofs Rigwinstraße (2016)
· Umgestaltung des Schulhofareals am Mengeder Markt für Aufenthalt und Spiel (2018)
· Gärtnerische Anlage an der Dönnstraße (2020)
 
· Umgestaltung der Mengeder Straße zwischen Strünkedestraße und Siegenstraße mit Stadtplatz im Bereich Adalmundstraße und Jonathanstraße (2021)
· Förderung von 31 Fassadengestaltungen privater Eigentümer*innen (bis 2017)

Soweit die Situationsbeschreibung der städtischen Dienststellen. Bezirksbürgermeister Kunstmann hatte ebenfalls seine Akten zum Thema „Ortskernsanierung Mengede“ durchgesehen und folgende Pressemitteilung des Verwaltungsvorstandes gefunden:
„Im Sanierungsgebiet liegen nach Untersuchungen der Verwaltung vielfältige Strukturmängel, aber auch einzelne städtebauliche Missstände vor. Beides wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus und hemmt Entwicklungschancen. Es hat sich gezeigt, dass der Ortskern Mengede seine Funktion als Siedlungsschwerpunkt nur unzureichend erfüllt.
Andererseits existieren auch Qualitäten, die dem Ortskern Mengede eine eigene Prägung geben und Chancen liefern, die für eine positive Entwicklung nutzbar gemacht werden können.
Es soll in den nächsten Jahren Raum für Erlebniseinkauf und attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden. Bauliche Gestaltungsdefizite sollen beseitigt und Aufenthalts- und Spielbereiche für Kinder und Erwachsene erweitert werden.“

Diese Mitteilung stammt aus dem Jahr 2008 – genau aus der Ratsvorlage vom 18.12.2008. Im Beschluss der Sanierungsatzung wurde auch ein Datum genannt, wann mit der Beendigung dieser Maßnahme gerechnet wurde: „Die Durchführung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme soll den Zeitraum von 15 Jahren nicht überschreiten.“

Wer in derartigen Zeiträumen zu denken gewohnt ist, dem sollte es nicht schwerfallen, jetzt bereits Überlegungen anzustellen, wie sich der Stadtbezirk in den nächsten 20 Jahren entwicklen könnte bzw. sollte. Da fallen spontan eine Reihe von Projekten ein, die schon länger oder auch seit kürzerer Zeit gedanklich vorbereitet worden sind, wie z.B. Einrichtung von 30-km-Zonen im Ortskernbereich, fahrradfreundlicher Stadtbezirk, Peters-Bau, ehemaliges Gelände der Zeche A. v. Hansemann an der Dönnstraße, Nutzung der ehemaligen Spielhalle an der Siegburgstraße, verkehrsmäßige Anbindung des Volksgarten und des Ortsteils Schwieringhausen an den Ortskern Mengede, u.a.m.
Es könnte eine der spannenden Aufgaben der politischen Akteure in den nächsten zwei Jahren sein, herauszufinden, in welche gestalterische Richtung sich der Stadtbezirk Mengede in den nächsten  20 Jahren entwickeln sollte. 

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Fotos vorher nachher: Stadt Dortmund; übrige Fotos: K.N. . Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

 

Kommentare sind geschlossen.