Zwischenruf

Im Dicken Dören; Foto: Wolfgang Knappmann

Genug ist genug !

Text:  Eva Latterner
Darstellung der Gewerbegebiete: Gerd Latterner

Wie ein grauer, einschnürender Kragen legen sich die vorhandenen, die im Bau befindlichen und die geplanten Gewerbe- und Industriegebiete rund um den Stadtbezirk Mengede. Sie liegen größtenteils im Außenbereich und zerschneiden die wichtigen Freiflächen im regionalen Grünzug.
Angesichts der Riesenaufgabe, die Städte klimaresilient zu machen, stellt sich die Frage, ob ein weiterer Landschaftsverbrauch im ohnehin dicht bebauten Stadtgebiet noch zeitgemäß ist.Die Antwort kann nur lauten: Nein, das ist völlig aus der Zeit gefallen! Mit der Zerstörung der letzten Frischluftschneisen tun die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik zwar der Wirtschaft einen Gefallen, nicht aber den im Stadtbezirk lebenden Menschen. Diese werden nicht nur durch die Folgen des Klimawandels stark belastet, sondern auch ganz alltäglich durch die Zunahme an Lärm und an Schwerlastverkehren.

Aktuell deutlich wird die Überlastung durch Planung und Bau neuer Gewerbegebiete an den Beispielen GE/GI Dicker Dören auf Waltroper Stadtgebiet und durch den auf Castroper und Dortmunder Stadtgebiet liegenden LogPoint Ruhr auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks in Oestrich.

 

Die negativen Auswirkungen des Waltroper Gewerbe- und Industriegebiets zugunsten des Fahrzeugherstellers Langendorf werden ausschließlich zu Lasten des Stadtbezirks Mengede gehen, insbesondere zu Lasten der AnwohnerInnen der Groppenbrucher Straße. Den zu erwartenden zusätzlichen Lärm und die Zerstörung des Freiraums am Kanal wollen sie nicht hinnehmen; sie haben sich zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen und auf der Basis eines Gutachtens einen Normenkontrollantrag beim OVG Münster eingereicht. Dem Aktionsbündnis Glück zu wünschen, reicht nicht: Aktive Unterstützung durch die  Mengeder BürgerInnen und die Politik ist gefragt.

Der Blick nach Oestrich zeigt, dass mit dem Bau der 60 ha großen Gewerbe- und Logistikfläche auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände die AnwohnerInnen der Straßen Am Kreuzloh und Langenacker schon jetzt unter den Bauverkehren zu leiden haben. Diese Verkehre werden zunehmen. Dass die geplanten Umgehungsstraßen die Belastungen reduzieren, darf angezweifelt werden.

Mit dem projektierten Ausbau der A45 zwischen den Kreuzen Dortmund-Nordwest und Castrop-Rauxel Ost stellt auch der mögliche Bau einer Anschlussstraße vom Kreuz Castrop- Rauxel Ost zur Emscherallee eine Gefahr für das Landschaftsschutzgebiet  Oestrich/ Bodelschwingh dar. 

Noch mehr Straßen, noch mehr Gewerbegebiete, noch mehr Versiegelung, noch mehr Belastung, noch weniger Freiraum für unseren dicht besiedelten Vorort?

NEIN! HALT! STOP!

 

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