Nachdenken über die Zukunft großer Parkplätze in Dortmund

Dortmund wird Modell-Kommune für klimagerechtes Parken

Dortmunder Rathaus (Foto: Archiv MIT)

Gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) will die Stadt erproben, wie sich große Parkflächen für eine nachhaltige Stadtentwicklung verändern können. Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt hatte sich darum bemüht, als Modellkommune ausgewählt zu werden und war damit erfolgreich. Das Amt begleitet nun aktiv das vom Bund finanzierte Projekt.

Dafür sollen zunächst stadtweit alle Parkplätze mit mehr als 750 qm Fläche erfasst werden. Für ausgewählte Parkflächen entstehen danach anschauliche Konzeptskizzen, wie sie nachhaltig und zukunftsweisend umgebaut werden könnten.

Weniger Flächenverbrauch für Parkplätze
Der sogenannte ruhende Verkehr, also parkende Pkw, beansprucht einen erheblichen Teil der Flächen im städtischen Raum. Es gibt gute Gründe, damit künftig anders umzugehen:

  • Erstens steigt der Flächenbedarf für Wohnraum und Arbeitsplätze in Dortmund weiter an, gleichzeitig sollen Grünflächen im Freiraum möglichst erhalten bleiben.
  • Zweitens müssen nicht nur in dicht bebauten Gebieten Flächen entsiegelt werden, um sich an den Klimawandel anzupassen.

Das Forschungsvorhaben „Transformationspotenziale großflächiger Parkplätze für den nachhaltigen Stadtumbau“ will die für das Parken reservierten Flächen im Stadtraum systematisch erfassen und prüfen, wie sich diese im Stadtraum einfügen und umbauen lassen.

Parken, Stadtentwicklung und Klimaanpassung im Einklang
Im ersten Schritt gilt es, Luftbilder und weitere Geodaten auszuwerten. Dann sollen Lösungsansätze für unterschiedliche Typen von Parkplätzen und vielfältige Nutzungsoptionen entwickelt werden. Zusammen mit den Denkfabriken paper planes e. V. und Multiplicities aus Berlin entstehen daraus kreative Ideen und innovative Konzepte.

Parkplätze sollen nicht ersatzlos entfallen
Der Stadt Dortmund ist dabei wichtig, dass benötigte Parkplätze nicht ersatzlos entfallen. Der Fokus liegt stattdessen auf einer Neuorganisation des Parkens, bei der zusätzliche Fläche beispielsweise für Wohnen, Wirtschaft oder auch Grün gewonnen werden kann. Das schont nicht nur Flächen und das Klima, sondern führt im besten Fall zu attraktiveren Stellplatzanlagen. Bei der Auswahl der Parkplätze kann die Stadt Dortmund mitentscheiden.

Hintergrund
Das Forschungsprojekt ist Teil des Programms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt), mit dem der Bund innovative Planungen und Maßnahmen zu wichtigen städtebau- und wohnungspolitischen Themen fördert. Die Arbeitsgemeinschaft der Planungsbüros Gertz Gutsche Rümenapp aus Berlin und mundialis aus Bonn führt das BBSR-Projekt durch.

Neben der Stadt Dortmund wurden weitere Modellkommunen ausgewählt. Ergebnisse sollen bereits Ende 2024 vorliegen.

Weitere Informationen sind auf der Projekthomepage zu finden: www.bbsr.bund.de/parkplaetze

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

 

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