Unerwünschtes in der Nordwärts-Liste

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Achenbach-Hafen und Gewerbegebiet Groppenbruch

Der Eingang zum denkmalgeschützten Forsthaus – ein “nordwärts”-Projekt, über das sich viele freuen.

Was hat „nordwärts“ dem Stadtbezirk Mengede bisher gebracht? Die Bezirksvertretung nahm jetzt den Sachstandsbericht zu den bisherigen Teilprojekten mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. In der umfangreichen Projektliste tauchen nämlich einige ungeliebte und mehrfach abgelehnte Vorhaben auf. Darunter sind alte und längst verworfene Ideen wie ein Freizeitgelände am Achenbach-Hafen, Wohnungsbau an der Waltroper Straße neben der A2, und sogar das interkommunale Gewerbegebiet Groppenbruch, längst tot geglaubt, wurde wieder ausgegraben. Da seien Projekte drin, so die Kritik, die „hier nie jemand vorgeschlagen hat.“ Andere Planungen dagegen finden durchaus den Beifall der BV-Fraktionen.

Die vor gut einem Jahrzehnt aktuellen Träume von der Freizeit am früheren Kanalhafen der Zeche Achenbach musste die Stadt wegen der dort gefundenen Bodenbelastung mit hochgiftigen Stoffen aufgeben. Das verseuchte Gelände der ehemaligen Bergeverladung ist abgedeckt worden; das Grundwasser wird ständig überwacht (siehe unseren Bericht vom 8. Juni 2017).

Das Gewerbegebiet Groppenbruch sollte zusammen mit Lünen als interkommunales Projekt entwickelt werden. Es gab jedoch lebhaften Protest in der Bevölkerung; zudem standen die Nähe von Naturschutzgebieten mit seltenen und bedrohten Arten sowie der Landschaftsschutz dem Vorhaben im Wege. Als man die voraussichtlichen Kosten durchrechnete, erwies sich, dass die Herrichtung der hauptsächlich auf Dortmunder Gebiet liegenden Flächen zu teuer werden würde. Die Wirtschaftsförderung beharrte jedoch auf dem von ihr favorisierten Vorhaben und brachte es mehrfach auf die Tagesordnung. Eine entsprechende Vorlage wurde noch im letzten Jahr von der Bezirksvertretung abgelehnt ( Mengede InTakt vom 17. 9. 2017)

Neuer Glanz in alten Mauern: Forsthaus und Hof Emschertal

Zu den „nordwärts“-Lieblingen von Lokalpolitik und Bevölkerung gehören zwei Treffpunkte in der Natur. Der eine ist das Forsthaus im Rahmer Wald, das zwar auf Mengeder Gebiet liegt, aber durch einen Weg von Huckarde aus erreichbar ist, also für beide Stadtbezirke Bedeutung hat. Lange Zeit war es fraglich, ob das denkmalgeschützte Gebäude als Bildungsstätte für Natur und Umwelt hergerichtet werden kann. Um so größer war die Freude im Mengeder Amtshaus, als die Stadt grünes Licht für das Projekt gab.

Der Hof Emschertal am Hochwasserrückhaltebecken ist das zweite, bereits jetzt von den Bürgern nutzbare Ausflugsziel. Auf Castrop-Rauxeler Gebiet direkt an der Stadtgrenze gelegen, zieht das ehemalige Gutshaus mit seinem Café viele Besucher aus Mengede an. Grünen-Sprecherin Isabella Knappmann äußerte in dem Zusammenhang die Sorge, zu viel Ausflugsverkehr könne der Natur schaden, die sich bereits in der wechselfeuchten Auenlandschaft entwickelt hat.

In der mit insgesamt 234 Projekten umfangreichen Vorlage entdeckte Knappmann auch Seltsames:“Hier taucht einmal Hörde als Adresse auf. Ist das der klammheimliche Abfluss von „nordwärts“-Mitteln Richtung Süden?“

IGA 2027: Vor allem Geldverschwendung

Soll Dortmund an der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 teilnehmen? Im Amtshaus mochte das niemand empfehlen: Unverhältnismäßiger Aufwand, Geldverschwendung und nicht nachhaltig – das waren die Attribute, die man der 61 Millionen teuren IGA beifügte. Der in der Verwaltungsvorlage geäußerten Meinung, die IGA könne „erhebliche dauerhafte und nachhaltige Impulse für die Region geben“, mochte sich niemand anschließen.

Eine Rolle mag auch die Tatsache gespielt haben, dass die Gestaltung der „Emscher nordwärts“ am Deusenberg in Huckarde endet und somit die IGA Mengede nur am Rande betrifft. Diese Enttäuschung brachte Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch zum Ausdruck: Man hätte sich gewünscht, dass die „Emscher nordwärts“ wirklich weiter nach Norden geführt worden wäre. Der Aufwand sei außerdem „unverhältnismäßig hoch.“

Isabella Knappmann störte es, dass ein Teil der Projekte nach Beendigung der Ausstellung abgebaut werde; der Rückbau verursache weitere Kosten; es fehle die Nachhaltigkeit. Sie meinte:“Man sollte die Mittel lieber in den sozialen Wohnungsbau stecken.“ Dazu der Kommentar von Gerhard Kuck (CDU):“Was nützt es, wenn die Obdachlosen in den Blumen schlafen!“

 

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