Müllberge am Bahnhof und im Grünen

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EDG-Berichterstatter in der Bezirksvertretung

Nur ein paar kleine Mitbringsel am Straßenrand. Oft lagern ganze Einrichtungen hier.

Früher nannte man Menschen, die Abfälle einfach in die Landschaft warfen, Nunki. Das ist die Abkürzung von Nacht- und Nebel-Kipper. Heute verstecken sich die Müllsünder nicht mehr im Dunkel – sie laden kaputte Sofas, Tüten mit Renovierungsresten und alte Autoreifen vor den Augen der Nachbarn an den Straßenrand. Die wagten oft nicht, dieses Verhalten anzuzeigen, erklärten jetzt EDG-Vertreter der Bezirksvertretung. Die Entsorger wollen das nicht hinnehmen. Mülldetektive, Dreckpetze-App und empfindliche Geldstrafen sind die Mittel, mit denen Verantwortliche diszipliniert werden sollen.

Die beiden Berichterstatter, Demtröder und Beime, zuständig für Müllabfuhr, Straßenreinigung und Grünpflege bei der Entsorgung Dortmund GmbH, schilderten die Lage vor Ort. Im Stadtbezirk Mengede gebe es eine Reihe von Schwerpunkten, wo besonders auf Grund des Publikumsverkehrs große Abfallmengen anfallen. Dazu gehören der Bahnhof und Busbahnhof. Ein Problem, so Demtröder, sei in diesem Fall die Zuständigkeit. Die Bahnhofsflächen und der Tunnel sind im Besitz der Deutschen Bahn, die hier für Sauberkeit sorgen müsse. Die EDG reinige die Zufahrt zur Molkereistraße und die Containerstandorte zweimal wöchentlich.

Halde Groppenbruch ist ein Sonderfall

Ein besonderer Problemfall sei die Halde Groppenbruch, die aufgrund ihrer Autobahnnähe und der Lage im Außenbereich nicht nur ortsansässige, sondern auch überregionale Täter anlocke. Hier sei eine Abpfostung des Weges sinnvoll, schlug der EDG-Mitarbeiter vor. Genau das habe man schon einmal beantragt, betonte die Bezirksvertretung. Die Verwaltung habe abgelehnt! Auf Lüner Seite sei der Weg dagegen mit Pfosten versperrt worden. Demtröder will deswegen Kontakt mit dem Tiefbauamt aufnehmen.

In Mengedes dünn besiedelten Randgebieten gibt es noch mehr oft frequentierte Abladeplätze ähnlicher Art, z. B. den Kanalparkplatz nahe der A2 und die Brietenstraße am Rand der A 45. Darauf wiesen die Grünen Axel Kunstmann und Isabella Knappmann hin.

Die EDG hat, um die Verursacher der oft umfangreichen Sperrmüllmengen herauszufinden, derzeit zwei Mülldetektive im Einsatz. Ihre Arbeit ist nicht einfach, aber ab und zu entdecken sie Hinweise. Da sie selbst keine hoheitlichen Befugnisse haben, geben sie ihre Erkenntnisse ans Ordnungsamt weiter. Ziel ist es, die Erfolgsquote zu erhöhen; dazu werden sowohl mehr Ermittler eingestellt als auch die Bußgelder erhöht.

Mengede nicht schlimmer als Kirchhörde

Die Dreckpetze-App ermöglicht es seit einem Jahr Bürgern, auf schnellstem Weg illegale Müllablagerungen zu melden. Auch auf verunreinigte und überfüllte Container-Standorte kann man hinweisen. Die EDG werde in der Regel schnell tätig. Private Grundstückseigentümer würden von Umwelt- oder Ordnungsamt kontaktiert. Probleme gebe es bei der Deutschen Bahn. Da seien die jeweiligen Zuständigkeiten schwierig zu ermitteln. Vandalismus und Diebstähle sorgten für zusätzlichen Ärger: So würden an vielen Orten die Papierkörbe zerstört oder gestohlen

Durch die zusätzliche Aufgabe der Pflege des Straßenbegleitgrüns habe die EDG zwar mehr zu schultern, aber immerhin wurden 50 neue Mitarbeiter für diesen Zweck eingestellt. Die bisher dafür eingesetzten Fachkräfte des Tiefbauamtes kümmern sich jetzt vorrangig um die Parks und sonstigen Grünanlagen im Stadtgebiet. Die Berichterstatter zeigten sich mit der neuen Situation zufrieden. Es sei sinnvoll, dass im Hinblick auf Reinigung und Grünpflege rund um die Straßen nun alles in einer Hand sei. Es sei übrigens ein Irrtum, zu glauben, dass die illegalen Müllberge im Stadtbezirk Mengede besonders groß ausfielen. In Kirchhörde sähe es überall genauso aus.

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