Zukunft am Wasser im Nordwesten

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Mühlenbachsee zwischen Jungferntal und Westerfilde

Naturschutzgebiet Mastbruch, Helfmann-Bild, Wikimedia, CC-BY SA 3.0

Was bedeutet das Programm „iResilience“ für den Stadtbezirk Mengede? Anna Poppe, Mitarbeiterin der Stadtentwässerung und im Nordwärts-Team sowie Stephanie Lübke von der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund gaben sich als Berichterstatterinnen alle Mühe, der Bezirksvertretung (BV) Mengede das Projekt zu erläutern. Allerdings gab es zunächst Missverständnisse. Der Grund: Den Stadtbezirk Mengede berührt die Planung ausschließlich am Rande. Der Aktionsraum beschränkt sich auf das zu Huckarde gehörende Jungferntal und grenzt lediglich an Westerfilde an. Spektakulärstes Detail: Der „Mühlenbachsee“ auf bisher landwirtschaftlich genutzter Fläche soll das Wohnen hier aufwerten.

Zunächst eine Erklärung des Projektnamens: das „i“ vor „Resilience“ steht für „innovativ“; die Resilienz meint in diesem Fall die Korrektur negativer Klimaeinwirkungen in Städten. Das für Köln und Dortmund entwickelte Aktionsprogramm soll neue Wege zur Verbesserung der urbanen Umwelt erarbeiten. In der Westfalenmetropole sind zwei Bereiche ausgewählt; außer der Nordstadt wurde Jungferntal in den Fokus genommen. Das innerstädtische Quartier als Hitzeinsel hat naturgemäß andere Probleme als die stärker begrünte Großsiedlung Jungferntal. Sie soll durch einen künstlichen See, der vom bereits renaturierten Mühlenbach gespeist wird, aufgewertet werden. Der Mühlenbach ist einer der Zuflüsse zum Nettebach, der derzeit als letzter Wasserlauf zur Emscher vom Schmutzwasserkanal wieder in den Naturzustand versetzt wird.

Ackerflächen werden wegfallen

Axel Kunstmann (Bündnis 90 /Die Grünen) fragte daher nach, ob man bereits mit der Emschergenossenschaft über das See-Projekt gesprochen habe. Das sei geschehen, wurde versichert. Die Frage von Dieter McDevitt, ob man auch schon mit den vom Verlust ihrer Ackerflächen betroffenen Landwirte gesprochen habe, mussten die Berichterstatterinnen allerdings verneinen. Das in Frage kommende Gelände befinde sich in städtischem Besitz. Darüber hinaus sei das ganze Projekt noch nagelneu – der Entwurf sei erst letzten Montag fertig geworden. Die Einzelheiten sollten in einem umfassenden Beteiligungs- und Kooperationsverfahren von den Bürgerinnen und Bürgern selbst erarbeitet werden. Lösungen in den Bereichen Stadtgrün, Starkregenvorsorge sowie „Hitze und Gesundheit“ sind dabei gesucht.

Beide Berichterstatterinnen gingen davon aus, dass nicht nur Jungferntal, sondern auch Westerfilde von dem Projekt Mühlenbachsee profitieren werde. Grünen-Sprecherin Isabella Knappmann wies darauf hin, dass es jetzt bereits einen kleinen See auf dem Gebiet des Stadtteils gebe. Im Naturschutzgebiet Mastbruch, einem Bergsenkungsgebiet, befindet sich ein größerer Teich. (Siehe Bild oben) Der Name Mastbruch deutet wohl auf die Tatsache hin, dass im Auftrag der Eigentümer des Wasserschlosses Westhusen auf dem Gelände vor Jahrhunderten Schweine gemästet wurden. Man trieb sie dort im Herbst durch die Eichen- und Buchenbestände, wo sie die nahrhaften Samen fraßen.

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