Keine Überraschung für uns Mengeder: Dortmund ist viertgrünste Stadt der Welt

Dass Dortmund richtig viel Grün hat, das wissen inzwischen die meisten, die
hier leben. 63,3 Prozent des Stadtgebietes sind grün, weist das städtische
Vermessungs- und Katasteramt für Dortmund aus. Das ist nicht neu,
überrascht aber immer noch Viele.

Eine neue Analyse (der sogenannte Husqvarna Urban Green Space Index, (kurz HUGSI) kommt nun zu dem Schluss, dass Dortmund sogar die viertgrünste Stadt weltweit und die grünste in Deutschland ist. Das Start-up „Overstory“ (www.overstory.ai) mit Sitz in den Niederlanden und den USA hat dazu Satellitenbilder von 155 verschiedenen Städten aus 60 Ländern mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ausgewertet: https://hugsi.green/ranking/?All.

Dabei wurden mehrere Parameter einbezogen und angewendet. Nach Angabe von Overstory lässt sich anhand von Satellitenbildern nicht nur die Art der Grünfläche (in der einfachsten Ausprägung der Unterschied zwischen Bäumen und Gras) erkennen, sondern auch ihre Qualität (z.B. einzelne Baumarten) und ihre Gesundheit. Eine multiplikative Art der Berechnung soll sicherstellen, dass Städte mit hohen Werten für mehrere Faktoren höher
gewertet werden als Städte mit einem sehr hohen Wert für einen einzelnen
Faktor.

Der Westfalenpark ist sicher ein Beweis für den grünen Teil Dortmunds

Das Ziel von HUGSI ist es, Erkenntnisse über Größe, Proportion, Verteilung
und Gesundheit von Grünflächen in städtischen Gebieten herauszufiltern, aus denen sich neue Erkenntnisse und mögliche Maßnahmen ableiten lassen. Die weltweite Urbanisierung findet in einem nie dagewesenen Tempo statt, das Klima wandelt sich in einem fort. Overstory arbeitet an Tools, die helfen
sollen, diese Entwicklung besser im Sinne der Nachhaltigkeit zu steuern.

OB Westphal: “Wir wollen die Grünanteile weiter ausbauen”

Die Stadt Dortmund freut sich über dieses außerordentliche Ergebnis und über die Anerkennung. Es bestätigt den Weg, den die Stadt in punkto Stadtgrün bisher gegangen ist und ist Ansporn für noch größere Ziele.

„Die Dortmunder Grünanteile sind jetzt schon Weltklasse. Das möchten wir
weiter ausbauen“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Deshalb möchte ich mehr Stadtbäume, mehr Parks und grüne Oasen in unserer Stadt. Die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 ist für mich ein festes Datum für diese Entwicklung“, fügt Westphal an.

So berechnet die Stadt den Grünanteil

Den Grünanteil berechnen die städtischen Experten im Vermessungs- und Katasteramt aus einer Kombination: Zum einen werden die Nutzungsarten des Liegenschaftskatasters zu Grunde gelegt. Darin sind sämtliche Grünflächen, Wälder und Felder verzeichnet. Um ein realistisches Bild zu bekommen ist es sinnvoll auch die privaten Grünflächen hinzuzurechnen. Geht man davon aus, dass in Bebauungsplanverfahren im Durchschnitt die sogenannte Grundflächenzahl (maximal bebaubare Fläche) von 0,4 (= 40 Prozent) angenommen wird, bedeutet das, dass 60 Prozent der Wohnbauflächen auch als Grünflächen öffentlich wahrgenommen werden. So kommt Dortmund schlussendlich auf den Gesamtwert 63,3 Prozent – also in etwa zwei Drittel der Dortmunder Stadtfläche.

Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=656835


Einwurf:

Manche mögen sich noch dran erinnern: Über 18.000 Teilnehmer*innen wanderten im September 1991 letztmalig durch unsere Stadt. Seit Ende der 1960er-Jahre hatte die Stadt Dortmund regelmäßig zur “49-Prozent-Wanderung” eingeladen – um den damaligen Dortmunder Grünanteil zu Fuß zu erkunden. Und um aufzuräumen mit dem Vorurteil einer grauen Industriestadt. Nun ist eine Neuauflage der Wanderung geplant: Mittlerweile sind rund 63 Prozent der Dortmunder Stadtfläche grün. Am Ostermontag 2021 möchte das Kampagnen-Team von “Dortmund überrascht Dich” möglichst vielen Menschen zeigen, wie überraschend grün Dortmund ist. Das Motto: “63 Prozent – Dortmund wandert wieder.” 

Es liegt dem Autor fern, Wasser in den Wein der guten Nachrichten zu schütten. Allerdings sei mit Hinweis auf die beabsichtigte Nutzung des Grünzuges in Groppenbruch entlang der Königsheide als Gewerbegebiet Vorsicht geboten. Geht in unserem Stadtbezirk dann nicht ein nennenswerter Prozentsatz “Grün” verloren? Und das noch angrenzend an den Naturschutzgebieten “Im Siesack” und “Herrentheyer Wald”. Die Mengeder Lokalpolitiker haben sich auf der letzten Sitzung der Bezirksvertretung (03.02.2021) klar dagegen ausgesprochen. Gewehrt gegen die Gewerbeansiedlung hat sich auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Ihnen geht es auch um Artenschutz, da in dem Areal gefährdete oder seltenen Pflanzenarten und Vogelarten (Feldlerche, Kiebitze) heimisch sind, die auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Bleibt abzuwarten, welches Gehör sich die Lokalpolitiker und die Umweltverbände bei den Entscheidern verschaffen können.


Quelle: Stadt Dortmund, HUGSI

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