Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) an der Stadtgrenze Mengede/Ickern wird weiter ausgebaut

Der Platz für 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser – entspricht dem Inhalt von sieben Millionen Badewannen

900.000 Kubikmeter Fassungsvolumen besitzen die Emscher-Auen derzeit, das größte Hochwasserrückhaltebecken der Emschergenossenschaft an der Stadtgrenze Mengede/Ickern. Das sind 50 Prozent mehr als der Phoenix See in Hörde. Nun werden die Emscher-Auen weiter ausgebaut, denn noch bestehen sie aus vier Einzelbecken. Nach der Beseitigung der Trenndämme, die seit der Befreiung der Emscher vom Abwasser nicht mehr benötigt werden, bestehen die Emscher-Auen ab spätestens Mitte 2025 aus einem einzigen Becken.

Den ersten Spatenstich setzte die Emschergenossenschaft am gestrigen Montag gemeinsam mit NRW-Umweltminister Oliver Krischer sowie den Vertretern der Städte Dortmund und Castrop-Rauxel.

Das Fassungsvolumen des HRB wird im Endausbauzustand ganze 1,1 Millionen Kubikmeter betragen. Konkret entspricht das dem Inhalt von sieben Millionen Badewannen, die im Extremwetterfall in den Emscher-Auen zurückgehalten werden können. Damit ist ein wichtiger Baustein für die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Emscher geschaffen. “Das Land unterstützt diese eindrucksvolle Kombination von Hochwasserschutz und naturnaher Gewässerentwicklung”, sagte Oliver Krischer, Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen.

Den Ausbau des Beckens möglich macht die Abwasserfreiheit in der Emscher. Die Befreiung des Flusses von ihrer Schmutzwasserfracht war ein Generationenprojekt, das erheblich zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im zentralen Ruhrgebiet beigetragen hat.  „Das Revier hat nun infolge der Emscher-Renaturierung als symbolträchtigstem Projekt im Rahmen des hiesigen Strukturwandels die Chance, zur grünsten Industrieregion Europas zu werden“, so Dr. Frank Dudda, Vorsitzender des Rates der Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister der Stadt Herne.

„Bei dem im vergangenen Jahr abgeschlossenen Emscher-Umbau stand neben der Abwasserfreiheit der Gewässer und ihrer ökologischen Umgestaltung insbesondere auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Vordergrund“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

 So groß wie 46 Fußballfelder
Die Emscher-Auen umfassen eine Fläche von 33 Hektar. Das entspricht der Größe von 46 Fußballfeldern. Im Laufe des Unwetters im vergangenen Jahr, das in anderen Regionen Nordrhein-Westfalens und Deutschlands zu massiven Sachschäden und tragischerweise auch zu Todesfällen geführt hat, wurden die Emscher-Auen erstmals komplett eingestaut – im Starkregen überstand das Hochwasserrückhaltebecken Emscher-Auen nicht nur seine Feuertaufe, sondern schützte wie vorgesehen die unterhalb liegenden Kommunen an der Emscher vor den Wassermassen.

Zur Entlastung des Hochwasserrückhaltebeckens Emscher-Auen baut die Emschergenossenschaft darüber hinaus aktuell nur wenige Kilometer östlich das Hochwasserrückhaltebecken Ellinghausen: Es besteht aus mehreren Beckenteilen, die auf beiden Seiten der Ellinghauser Straße gelegen knapp 530.000 Kubikmeter Fassungsvolumen bieten. Die Fertigstellung ist für Mitte 2023 vorgesehen.

Menschen und Tiere erobern den neugeschaffenen Naturraum zurück
Von der Funktion als technische Hochwasserschutzeinrichtung abgesehen –  die Emscher-Auen sind für die Menschen ein ideales Naherholungsbiet. Teil desProjekts sind daher auch neue Radwege im Bereich der Emscherauen. Für die Natur bedeuten sie einen einzigartigen Lebensraum. Eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen haben rund um das Becken ein neues Zuhause gefunden; auch Zugvögel lassen sich dort nieder, wenn sie aus ihren Winterquartieren zurück in die Brutgebiete ziehen.
Nicht nur die Menschen und die Tiere erobern den neuen Naturraum zurück, sondern künftig auch die Emscher – denn innerhalb des Beckens wird sie künftig einen neuen kurvenreicheren Verlauf erhalten.

Quelle: EG; Fotos:  Detlef Adam – Ratsvertreter SPD.

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